Wenn wir uns vorstellen, klingt das meistens so: Hallo, ich heiße Anne, bin 45 Jahre alt, habe 3 Kinder und einen Hund und betreibe ein Fotostudio in Quakenbrück.

Wie langweilig! Mal abgesehen davon, dass langweilig das letzte ist, was ich bin, beschreibt das da oben mich wirklich nur sehr eingeschränkt. Ganz anders klingt es, wenn ich dir das erzähle: Ich bin ein spiritueller Punk, glaube daran, dass das, was wir ausstrahlen zu uns zurück kommt und versuche allem in meinem Leben mit Dankbarkeit, Liebe und Wohlwollen zu begegnen. Ich bin ein Freigeist, im Herzen und im Kopf viel jünger als in den Knochen. Mich umgibt immer ein bisschen Chaos, ich finde Schönheit ist vor allem in unperfekten Menschen, Dingen und Situationen zu finden. Trotzdem bin ich viel zu perfektionistisch, nie 100 % zufrieden mit meiner kreativen Arbeit, und das ist mein Antrieb immer Neues auszuprobieren.

„What the world needs is love, sweet love, no, not just for some but for everyone.“
-Jackie DeShannon

Ich rede so gern wie ich zuhöre. Ich lache gern und tatsächlich weine ich auch gern. Emotionen finde ich so spannend, dass ich am liebsten Fotosessions mache, in denen ich deine Emotionen rauskitzeln darf. Ich bin Fotografin aus Leidenschaft! Mich faszinieren Menschen, ihre Unperfektheiten, ihre Geschichten und was sie antreibt. Deshalb bin ich Fotografin. Um DICH zu sehen und zu zeigen.

Geht dir das eigentlich auch so? Vor kurzem habe ich mich mit einer guten Freundin darüber unterhalten, dass wir uns jetzt, in unseren 40ern, schöner und sinnlicher fühlen als jemals zuvor. Mit all den Spuren, die das Leben auf unseren Körpern hinterlassen hat, haben wir das Gefühl, dass wir unsere Weiblichkeit feiern wollen und voller Stolz auf unsere unperfekt perfekten Körper blicken können, die uns durch so vieles kraftvoll getragen haben.

„In einem Raum voller Kunstwerke würde ich immer noch dich ansehen!“ – Frida Kahlo

Und doch war dieser liebevolle Blick, den ich meinem Körper schenken kann, nicht immer da, und der Weg dorthin war alles andere als gradlinig und einfach. Lipome, Krebs, Schwangerschaften, immer wieder Gewichtszu- und abnahme – all das sind Erfahrungen, die meinen Körper verändert und mein Körperbild geprägt haben. Und es gab eine Zeit in meinem Leben, da mochte ich mich buchstäblich gar nicht anschauen. Zwischen Kindern und Alltagsstress hatte ich mich selbst, meine Identität, verloren. Als Mutter kleiner Kindern hast du manchmal weder Zeit noch Energie, dich wohlwollend um dich selbst zu kümmern, und selfcare Tipps wie „Einfach mal die Seele baumeln lassen“ klingen eher nach Hohn und Spott als nach Hilfe, und die Tasse Tee in der Badwanne tut es eben auch nicht. Eines Tages habe ich mich aber gefragt, warum ich eigentlich immer nur andere Menschen fotografiere und nie mich selbst. Und das hat tatsächlich Wunder gewirkt. Also habe ich mir diese Auszeit gegönnt. Ich habe mich geschminkt, mir Sachen angezogen, in denen ich mich gut fühlte und habe Portraitfotos und Boudoirbilder von mir gemacht und machen lassen. Und dann habe ich diese Bilder aufgehängt. Und darf ich dir verraten: Das ist der Trick.



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